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COMPETENCE
Ausgabe 01/17
PRO & CONTRA
FLEXIBLE ARBEITSWELTEN:
VISION UND HERAUSFORDERUNG
Ursula Kuntner, Change Management-Verantwortliche der Erste Group, und
Arbeitspsychologe Christian Korunka skizzieren unterschiedliche Ansätze zur
Flexibilität am Arbeitsplatz und inwiefern diese Neues entstehen lässt.
Die Beziehung der Banken zu ihren Kund
Innen hat sich geändert. Wir als Erste Group
wollen dem Rechnung tragen und haben ei
nen Standort geschaffen, der unserer Firmen
kultur entspricht. Transparenz, Offenheit und
Zugänglichkeit leben wir nicht nur in unseren
Dienstleistungen, wir zeigen sie auch in der
Architektur unserer neuen Zentrale. Der Bau
des Erste Campus hat uns eine historische
Chance geliefert, die Arbeitskultur für die
Zukunft zu prägen.
Die wesentlichen Werte der Erste Group
wurden in der Gestaltung verankert, um sie für
alle MitarbeiterInnen erlebbar zu machen. Wir
wollten ein Bürogebäude, das Menschen und
nicht Möbel, Tätigkeiten und nicht Hierarchien
in den Mittelpunkt stellt. Ein Gebäude, das
Kommunikation und Zusammenarbeit jenseits
organisatorischer Grenzen unterstützt, in dem
Wissensaustausch erleichtert wird und Visi
onen umgesetzt werden, um neue Lösungen
für KundInnen hervorzubringen.
Bei uns hat Kommunikation einen großen
Stellenwert. Wer auf den Campus kommt,
möchte sich austauschen, zusammenarbeiten
oder einfach sozial interagieren. Der Campus
gleicht einer angenehmen, vielfältigen Stadt
landschaft, die für unterschiedliche Bedürfnisse
wie Konzentration, Kommunikation und Erho
lung reichlich Raum bietet. Offene Strukturen
und Einrichtungen erleichtern formelle und in
formelle Kommunikation. Die Arbeitsplätze
sind so angelegt, dass man zum regelmäßigen
Positionswechsel animiert wird. Flexible, funkti
onale und bedarfsgerechte Arbeitsmöglich
keiten geben den MitarbeiterInnen mehr
Handlungsspielraum in der Art ihrer Aufgaben-
erledigung.
Unsere neue Arbeitswelt verspricht weit
gehende Entscheidungsfreiheit, wo und wann
wir unsere Tätigkeit ausüben. Durch die Aus
stattung mit Laptop und Mobiltelefon können
sich MitarbeiterInnen aussuchen, wo sie am
besten arbeiten – bei KollegInnen in einem an
deren Büro, in einem anderen Gebäudeteil
oder etwa am Dachgarten. Das Arbeitsergeb
nis steht im Vordergrund, nicht die Anwesen
heit im Büro. Eigenverantwortung ist ein Eck
pfeiler der neuen Arbeitswelt. Je größer die
Freiheit der Arbeitseinteilung ist, desto wich
tiger ist die Fähigkeit, sich selbst zu organisie
ren. Die technische Ausstattung erlaubt vielen
MitarbeiterInnen, auch von zu Hause aus zu
arbeiten. Somit ist automatisch auch die Füh
rungsarbeit anspruchsvoller. Selbst Führungs
kräfte haben keine eigenen Büros, sondern
sind in Ort und Zeit flexibel. Partnerschaftliches
Miteinander von Führungskräften und Mitar
beiterInnen im Open Space sowie Führung auf
räumliche Distanz werden Alltag. Eine Kultur
des gegenseitigen Vertrauens ist somit unab
dingbar.
Bei uns am Erste Campus bewegt man sich
mehr und kommuniziert viel direkter. Über
haupt ist alles viel unkomplizierter geworden.
Heute trifft man einander „zufällig“ in den
Open-Space-Büros oder kurzfristig im Campus-
eigenen Cafe„George“ auf einen Kaffee.
URSULA KUNTNER
Jahrgang 1962, verantwortet seit 2013 das
Change Management„Die Neue Arbeitswelt“
in der Erste Group Bank AG. Davor sammelte
sie diverse Erfahrungen im HR Bereich, davon
18 Jahre Management in HR Development,
Recruiting, Employer Branding, Talent
Management sowie Executive Development.
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Eigenverantwortung
ist ein Eckpfeiler der
neuen Arbeitswelt.
Ursula Kuntner
Fotos: Erste Group, FotostudioWilke