Tag 3, Teil 2 - 04. Mai 2022

ÖAMTC Flugrettungszentrum

Erstellt von Christian Hoffmann & Miriam Waidele

Im Nahbereich des Flughafen Innsbruck befindet sich der Stützpunkt der Flugrettung, welcher die Flugpolizei des BMI, sowie den ÖAMTC- Flugrettungsdienst beheimatet.
Das Gebäude der ÖAMTC Flugrettung gliedert sich in einen Technik- und einen Einsatzhangar, welche strikt voneinander getrennt sind.
Die Technikkomponente des Stützpunktes wird von der Firma Heliair betrieben, welche ein vollständiges Tochterunternehmen der ÖAMTC Flugrettung ist. Auch von der finnischen Rettungshubschraubereinheit wird die Leistung und das Know-how der Heliair in Anspruch genommen.

Der erste, im Jahr 1983 in Betrieb gegangene, Stützpunkt, Innsbruck, ist einer von 21 Notarzthubschrauberstützpunkten der ÖAMTC Flugrettung. Im Einsatzhangar befindet sich „Christophorus 1“, welcher in der Zeit von 06:30 Uhr bis 21:30 Uhr einsatzbereit ist und nach der Alarmierung innerhalb von 3 Minuten unterwegs zum Einsatzort ist.

Die Besatzung des Notarzthubschraubers wird durch einen Piloten, einen Flugretter und einen Notarzt gebildet. Bei der ÖAMTC Flugrettung werden grundsätzlich verschiedene Typen des Airbus EC135 verwendet, welche als relativ klein und leicht gelten, was in der Einsatzverwendung von Vorteil ist. Der Hubschraubertyp verfügt über rd. 2x 700 PS, mit einer theoretischen Einsatzhöhe von 6.000m und einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Der nächst größere Hubschraubertyp EC145 würde bedeutend mehr Einsatzkosten verursachen.
Grundsätzlich kann mit rund 80% sämtlicher Christophorus Helikopter eine Taubergung durchgeführt werden, wobei Taulängen zwischen 30 und 120 Metern möglich sind. Ein Windeneinsatz ist derzeit nicht vorgesehen. Sämtliche Helikopter und Verfahren sind bereits nachtflugtauglich, werden aber derzeit noch nicht vollflächig umgesetzt.

 

Das 17-köpfige Technikerteam der Heliair am Stützpunkt Innsbruck (ein weiterer befindet sich in Wiener Neustadt) betreuen 9 Stützpunkte in Westösterreich. Diese müssen auf den jeweiligen Helikoptertypen geschult und zertifiziert sein.
Um eigenverantwortlich und nachweisbar Reparatur- und Wartungsarbeiten durchführen zu dürfen, bedarf es einer rund 6 Jahre dauernden Ausbildung inklusive Herstellerschulung. Nur nach Abschluss dieser Ausbildung können die Techniker für Bereitschaftsdienste (24h) eingeplant werden.

Geplante Wartungsarbeiten werden periodisch oder im Anlassfall durchgeführt, wobei alle 100 Flugstunden ein Techniker den Hubschrauber inspizieren muss. Alle 400 Flugstunden wird jedes der rd. 6,0 Mio. Euro teuren Fluggeräte in der Werft einer Jahreskontrolle unterzogen und dabei fast vollständig zerlegt.

Das Team der Heliair und der ÖAMTC Flugrettung hat uns einen tollen Einblick in ihre Arbeit gegeben und uns eine Vielzahl an Fragen beantwortet.
Wir danken euch für euren unermüdlichen Einsatz!