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competence

Ausgabe 01/18

POINT OF VIEW

Ein Thema, zwei Meinungen:

Wie funktioniert Zusammenarbeit?

Wir haben nachgefragt: Was braucht es für eine gute Zusammenarbeit und wie

schaut die Zukunft für Organisationen aus?

Organisationale Netzwerke und Koopera­

tionen haben Konjunktur. Wir leben in einer

Zeit, in welcher der rasche Wandel und die

zunehmende Komplexität von Herausforde­

rungen und Aufgaben von einzelnen Akteur­

Innen nicht alleine bewältigt werden können

und auch nicht bewältigt werden sollten.

Eine Person oder Organisation alleine kann

nur schwer einen ganzheitlichen Zugang

gewährleisten. Netzwerke helfen dabei. Die

Bearbeitung anstehender Aufgaben durch

akteurs- und organisationsübergreifende

Zusammenarbeit integriert verschiedene

Perspektiven. Dadurch werden nachhaltige

Ergebnisse erzielt und Ressourcen gebün­

delt. Dies ist die Grundlage dafür, tragfähige

und breit akzeptierte Veränderungen zu

schaffen.

Als Geschäftsführerin von ABZ*AUSTRIA

habe ich schon vor 25 Jahren auf Kooperatio­

nen mit der Wirtschaft gesetzt. Dies ist bis

heute für alle Beteiligten gewinnbringend.

Wir stellen durch diese Kooperationen sicher,

dass wir unsere KundInnen gut beraten und

in

nachhaltige

Weiterbildungen

bzw.

existenzsichernde Jobs begleiten. Die Her­

stellung und Pflege von verbindlichen Part­

nerschaften mit Wirtschaftsunternehmen ist

für uns außerdem wichtig, um die Zusam­

menarbeit an konkreten „Pain Points“ des Ar­

beitsmarkts und den sich daraus ergebenden

Aufgabenstellungen zu ermöglichen.

Außerdem arbeiten wir in unterschied­

lichen Kooperationen und organisationalen

Netzwerken an der Umsetzung von Projekten.

Wir erleben, dass sich durch diese Koopera­

tionen und Netzwerke die Qualität der Arbeit

alleine dadurch steigert, dass die gemein­

samen Kompetenzen gebündelt auf ein Ziel

gerichtet werden. Damit dies gut gelingt, ach­

ten wir auf verschiedene Voraussetzungen.

Gegenseitige Sympathie ist z. B. wichtig und

gut, aber noch lange kein Kooperationsgrund.

Wichtig ist, sich gleich zu Beginn genügend

Zeit zu nehmen, um die gegenseitigen Erwar­

tungshaltungen abzuklären. Was möchte

man erreichen? Verfolgt man dasselbe Ziel?

Wer hat welche Ressourcen, die für das

gemeinsame Projekt zur Verfügung stehen?

Wer managt Schnittstellen?

Erfahrungsgemäß auch immer ein schwie­

riger Punkt, gerade wenn Organisationen und

Unternehmen zusammenarbeiten, die bei an­

deren Projekten imWettbewerb stehen, ist, zu

klären, wem das Ergebnis der gemeinsamen

Arbeit gehört und wer welche eingebrachten

Leistungen auch außerhalb des Projekts

nutzen darf. Je klarer und offener hier der

Umgang miteinander, desto leichter.

Die neue Arbeitswelt macht Kooperatio

­

nen aber nicht nur notwendig, sondern bietet

auch viele neue Möglichkeiten der besseren

elektronischen Vernetzung und Zusammen­

arbeit. Wir haben viele und schnelle Kommu­

nikationsmöglichkeiten, und Cloud-Lösungen

machen auch die arbeitsplatzunabhängige

Zusammenarbeit um vieles einfacher. Ich bin

der festen Überzeugung, dass die Zeit der

Einzelkämpfer vorbei ist, und damit auch das

Denken und Handeln in Silos.

Manuela Vollmann

geboren 1961, ist Gründerin und

Geschäftsführerin des Social Business

ABZ*AUSTRIA sowie Expertin für Chancen­

gleichheit am Arbeitsmarkt, in der Wirtschaft

und Bildung. Aktuell befasst sie sich intensiv

mit Arbeitswelt 4.0, Digitalisierung und

innovativen Führungsmodellen in

Verbindung mit Gleichstellung.

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Die Zeit der Einzel­

kämpfer ist vorbei,

und damit auch

das Denken und

Handeln in Silos.

Manuela Vollmann

Fotos:Volker Hoffmann,Three Coins