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Ausgabe 01/17

COMPETENCE

19

COVER

Mit seinen Arbeiten zur Kreativität in

den 1950er-Jahren gilt Joy P. Guilford als

einer der Urväter der modernen Kreativi-

tätsforschung. Die Förderung von Kreati-

vität ist heute beim lebenslangen Lernen

ein großes Ziel. Denn, so schrieb der fin-

nische Bildungsexperte Pasi Sahlberg vor

einigen Jahren in einem Beitrag über

Kreativität und Innovation durch lebens-

langes Lernen: „Die Wissensgesellschaft

verlangt Menschen mit besserer Bildung

und der Fähigkeit, mit Ideen zu arbeiten.“

WEGE ZU

ORIGINELLEM

recht wird viel mit Trial and Error gearbeitet.“

Gerade hier wären eine intensive Befassung

mit der Rechtslage und neue Konzepte und

Rechtstechniken nötig, doch sei das Migra­

tionsrecht unter JuristInnen nicht gerade die

beliebteste Materie. Deshalb sei dieses

Rechtsgebiet unterbeleuchtet.

DAS IDEALE REZEPT FÜR NEUES?

Der Charakter des Neuen ist vielseitig. Die

Rahmenbedingungen für das Hervorbringen

von Neuem – ob Ideen, Erfindungen, Frage-

stellungen oder Konzepte – sind demgegen­

über in den verschiedenen Forschungsdiszi-

plinen nicht so unterschiedlich: Freier Geist,

die schöpferische Freiheit, eine Portion Mut

und budgetäre Möglichkeiten sind gewiss

essenzielle Zutaten, um neuen Ideen auch

nachgehen zu können.

„Man muss die Mühen der Ebene nehmen,

also die Gesetze und die Judikatur genau stu-

dieren. Man darf nichts voreilig glauben und

Fotos: iStock/RichVintage, Lorenz Dopplinger, Barbara Mair, Getty Images

keinen Konventionen trauen. Gerade im

Recht sollte uns bewusst sein: Alles könnte

genauso gut anders sein“, sagt Magdalena

Pöschl. Neben dem Zulassen von neugier­

getriebener Forschung müssten auch die

NachwuchsforscherInnen darin gefördert

werden, eigenen Fragestellungen nachzuge-

hen, meinen Martin Leeb und Claudia Rapp.

Die Neugier, Neues zu entdecken, ist der

Antrieb für Fortschritt in jeder Disziplin. Nur:

Mitunter stehen ihm gesellschaftspolitische

Entwicklungen entgegen. Claudia Rapp: „Wir

haben viel über die Suche nach Neuemgespro-

chen. Ich mache mir auch Sorgen darum, wie

oft es in der Welt passiert, dass hervorragende

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein-

fach durch politische Vernachlässigung oder

Kriegsgeschehen in Vergessenheit geraten

oder zerstört werden.“ Die Byzantinistin denkt

dabei vor allem an die Situation in Syrien – im-

merhinhabedas Landeinst zumspätrömischen

und byzantinischen Reich gehört.