Table of Contents Table of Contents
Previous Page  17 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 17 / 52 Next Page
Page Background

Ausgabe 01/18

competence

17

cover

meinsame Forschungsplattform, braucht

genug Zeit. Es muss sich entwickeln und

adaptiert werden können, findet Hautsch.

Fächerübergreifende Zusammenarbeit ist in

der globalisierten und digitalisierten Welt je­

denfalls unabdingbar: „Wir müssen raus aus

unseren selbst konstruierten Blasen, wenn

wir die großen Fragen bewältigen wollen.

Bitcoin, Blockchain, Big Data und Smart

Contracts sind da. Als Ökonomen müssen wir

gemeinsam mit der Informatik diese Techno­

logien zunächst verstehen lernen, bevor wir

die ökonomischen Konsequenzen analysie­

ren können.“

Vernetzte Welt –

abgestimmte Prozesse

Stefanie Rinderle-Ma, Dekanin für Informatik

an der Universität Wien, weiß um die Beliebt­

heit ihres Fachgebiets. Dennoch sieht sie sich

gefordert, immer wieder zu erklären, Ängste

zu nehmen, Fragen zu stellen. Ihre For­

schungsgruppe verbindet Mensch und Ma­

schine, Menschen mit Menschen und sogar

Maschinen mit Maschinen. „Heute kann

kaum ein Unternehmen alle Schritte in der

Produktion alleine bewältigen. Das läuft im­

mer öfter über Netzwerke und sorgfältig ab­

gestimmte gemeinsame Prozesse“, erklärt

die Leiterin der Forschungsgruppe Workflow

Systems and Technology. Für ihre Forschung

geht die Informatikerin hinaus aus dem Insti­

tutsgebäude. Sie redet mit Chefs, Studieren­

den, ArbeiterInnen, AnwenderInnen, Produk­

tionsverantwortlichen und EinkäuferInnen.

Vor allem aber hört sie genau hin.

In den Anfängen der Industrialisierung, Tech­

nisierung und Digitalisierung mussten sich

die Menschen im Regelfall den Bedürfnissen,

Eingabemodi und Kräften der Maschinen un­

terwerfen. Stefanie Rinderle-Ma hat noch im

Ohr, wie ihr ArbeiterInnen in einem eng­

lischen Automobilwerk die Zusammenarbeit

mit Roboterarmen beschrieben: „Das Ritual

zu Schichtbeginn, wenn die Maschinen auf

Wir müssen

unsere Software-

lösungen

verständlich

umsetzen.

Dafür müssen

wir im Gespräch

bleiben.

Stefanie Rinderle-Ma

Fotos: UniversitätWien, Phillip Lichtenegger, Klaus Ranger, Barbara Mair