Bereits für seine Dissertation forschte Thomas Glade mehrere Jahre in den Regionen Wellington, Wairarapa und Hawke’s Bay, wo Zyklon Gabrielle 2023 über hunderttausend neue gravitative Massenbewegungen auslöste. Im Rahmen eines Forschungssemesters kehrte er nach Neuseeland zurück: "Mich interessiert nun, wie diese Lokalitäten der neuen gravitativen Massenbewegungen zu den damaligen Orten in Verbindung stehen – und ob sich daraus Erkenntnisse über langfristige Dynamiken und Entwicklungen ableiten lassen."
Thomas Glade nutzt die Zeit vor Ort aber nicht nur zur Datenerhebung im Gelände. Aus seiner Sicht ist vor allem auch bereichernd, mehr über lokale Herausforderungen, ihre Lösungsansätze und bisherige Erkenntnisse zu erfahren. Ein zentraler Aspekt seines Aufenthalts stellt der Transfer in die Lehre dar: "Im Rahmen meiner Forschungsarbeit bietet sich die Möglichkeit, neue methodische Ansätze und Herangehensweisen kennenzulernen, die ich in meine Forschung in Österreich integrieren kann. Ich sehe im Gelände viele Formen und Strukturen, die mir helfen, meine Inhalte in der Lehre anschaulicher und praxisnäher vermitteln zu können. Besonders eindrücklich sind die zahlreichen Beispiele, in denen man ganz klar identifizieren kann, wie der Mensch die Oberflächenprozesse nachhaltig beeinflusst."
Auch Gespräche mit Kolleg*innen vor Ort fließen als wertvolle Erkenntnisse in das Weiterbildungsprogramm ein: Wie hat man etwa in Christchurch auf die schweren Erdbeben von 2010 und 2011 mittel- und langfristig reagiert? Welche Auswirkungen haben derartige Extremereignisse auch heute noch in der Gesellschaft? "Diese spannenden Fragen liefern wichtige Impulse für die Weiterbildung Risikoprävention und Katastrophenmanagement und lassen sich gut in die Inhalte des Lehrgangs integrieren", so Glade.
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