uniMind|Workshop

"Diversität als positive Kraft für Innovation"

Univ.-Prof. Dr. Birgit Sauer
Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien

Ao. Univ.-Prof. Dr. Johanna Hofbauer

Institut für Soziologie und Empirische Sozialforschung, Wirtschaftsuniversität Wien

Thema des dritten Workshops im uniMind Jahr war die Bedeutung von Vielfalt für Unternehmen und Organisationen. Neben neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft wurde rege über die Erfahrungen der Teilnehmenden diskutiert und Chancen und Barrieren zu einem offeneren Umgang mit der Unterschiedlichkeit von Menschen besprochen.  

Zu Beginn des Workshops gaben die Workshopleiterinnen einen Überblick über die Geschichte von Vielfalt im politischen Leben und in der Organisationsforschung. Die Frage von Vielfalt war stets mit der Frage von Macht und dem Zugang zu Ressourcen verbunden. So können auch die Aufklärung und die bürgerlichen Revolutionsbewegungen im 18. Und 19. Jahrhundert als Kämpfe um Teilhabe und Mitsprache gelesen werden.

Geschichte der Vielfalt

Im 20. Jahrhundert waren es zumeist die Frauenbewegungen und antirassistische Bewegungen in den USA, aber auch in Europa, die um Teilhabe und Vielfalt kämpfen. In der Forschung wurde zunehmend von „Intersektionalität“ gesprochen, also der Überschneidung verschiedener Markierungen von Unterschiedlichkeit. Die einseitigen Kategorien „Frau“ und „Mann“ wurden damit um weitere Ergänzungen wie soziale Herkunft, Ethnizität, erweitert. Die heutigen „Big Six“ der Diversitätspolitik auf EU Ebene sind Geschlecht, Alter, Religion / Weltanschauung, Ethnizität, Sexuelle Orientierung und Behinderung.

Vielfalt in Organisationen

Organisationen schließen Menschen ein, indem sie Arbeitsplätze vergeben und stellen daher Vermutung an, was von diesen Menschen zu erwarten ist. Oft werden diese Erwartungen an sichtbaren oder unsichtbaren Merkmalen festgemacht, die eher Vorurteile sind als schlüssige Aussagen über die Eignung einer Person für einen Arbeitsplatz. Vielfalt in Organisationen ist weiter zu denken als über diese Merkmale, und wird oft über die Aufgaben innerhalb der Organisation, der Nähe zu Schlüsselpersonen oder der Dauer der Arbeit festgemacht.

Diskussionen um Vielfalt

In einer spannenden Diskussion mit den Teilnehmenden wurde anschließend der Frage nachgegangen, warum Unternehmen Diversitätsmanagement machen. Um dem generellen Wertewandel Rechnung zu tragen? Um daraus Nutzen zu ziehen, aus Mangel an FacharbeiterInnen etwa? Bedeutet „Diversität“ eine Schwächung von „Diskriminierung“ als kritisches Konzept?

In Kleingruppendiskussionen tauschten die Teilnehmenden, ExpertInnen aus  Praxis und Wissenschaft, Ihre jeweiligen Erfahrungen mit dem Thema aus. Die Chancen und Barrieren zu einem offeneren Umgang mit Vielfalt und der Unterschiedlichkeit von Menschen wurden anschließend in einer Schlussdiskussion zusammengeführt.

Hier finden Sie die Vortragsunterlagen zum downloaden:

Powerpoint Prof. Sauer

Powerpoint Prof. Hofbauer