uniMind-Workshop | "Digitale Überwachung, algorithmische Kontrolle und KI in der Arbeitswelt"
mit Katja Mayer (Institut für Wissenschafts- und Technikforschung) und Wolfie Christl (Public-interest researcher / Cracked Labs)
Zeit: 10. November 2025, 13.00 bis 17.00 Uhr
Ort: AK FAKTory, Universitätsstraße 9, 1010 Wien
Hosted by Arbeiterkammer Wien
Inhalt: Digitale Technologien verändern Arbeitsprozesse grundlegend. Künstliche Intelligenz und algorithmische Systeme übernehmen nicht nur Planungs- und Steuerungsaufgaben, sondern zunehmend auch die Kontrolle und Bewertung von Beschäftigten. Dadurch entstehen neue Machtverhältnisse, die Fragen nach Transparenz, Mitbestimmung und Menschenwürde aufwerfen.
Im ersten Teil des Workshops werden die Studien von CrackedLabs vorgestellt und zentrale Begriffe wie KI, Datafizierung und algorithmisches Management aus sozialwissenschaftlicher Perspektive erläutert. Im zweiten Teil arbeiten wir gemeinsam an der aktuellen Studie von Wolfie Christl (Cracked Labs), die im Auftrag der AK Wien entstanden ist. Diese zeigt am Beispiel von Außendienst-Apps, wie tiefgreifend digitale Überwachung heute in den Arbeitsalltag eingreift – von GPS-Tracking über minutengenaue Aufgabensteuerung bis hin zu fehleranfälligen KI-Funktionen. Manche dieser Praktiken sind sogar rechtlich unzulässig.
Der Workshop lädt dazu ein, die gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Dimensionen dieser Entwicklungen zu diskutieren. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Konsequenzen sich daraus für die Gestaltung guter Arbeit, für Organisationen und für die Regulierung digitaler Technologien ergeben.
Die Workshopleiter*innen:
- Katja Mayer ist als Senior Scientist an der Universität Wien und am Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) tätig. Mit einem Hintergrund in Soziologie erforscht sie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft – mit besonderem Fokus auf Open Science und Citizen Science aus der Perspektive der kritischen Daten- und Infrastrukturforschung.
© Ralf Rebmann
- Wolfie Christl ist Techniker, Forscher und Publizist mit einem Hintergrund in Soziologie und Tech-Policy. Er arbeitet zu den gesellschaftlichen Implikationen von Informationstechnologie und leitet Cracked Labs, das Institut für kritische digitale Kultur in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind der kommerzielle Missbrauch von Verbraucherdaten, algorithmische Entscheidungssysteme und Digitalisierung in der Arbeitswelt. Er hat mehrere Studien zu digitaler Überwachung und algorithmischer Kontrolle veröffentlicht, die global wahrgenommen wurden und zu DSGVO-Strafen und Klagen gegen illegale Datenpraktiken beigetragen haben. Außerdem ist er in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig. Christl und seine Projekte wurden u.a. zitiert in der New York Times, Wall Street Journal und Financial Times.
© CrackedLabs